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René Ziswiler

Buttisholz im Epizentrum der Biomasse

Das Potential für Erträge aus der Energiegewinnung ist für die Landwirtschaft sehr gross. Darin waren sich die Referenten des 5. Energie Apéro aus Politik, Verband und Wirtschaft einig. Ob und wie rasch die Energiequellen erschlossen werden können ist abhängig von den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der jeweiligen Struktur und Lage der Landwirtschaftsbetriebe.


Wie die Landwirtschaft beim Erschliessen neuer Ertragsquellen unterstützt wird, erfuhren interessierte Landwirte am vergangenen Freitag in Buttisholz am 5. Energie-Apéro. Den Abend eröffnete Oscar Küng, der Präsident des Energie Hub Buttisholz: «Nur mit der intelligenten Sektorenkopplung auf kommunaler Ebene und in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft ist die Energiewende zeitnah zu schaffen.» Der Verein hat sich das ambitiöse Ziel gesetzt, die Energiewende bis 2035 mustergültig zu schaffen.


130 Teilnehmende am 5. Energie-Apéro in Buttisholz


Die Landwirtschaft muss ihre Treibhausgas-Immissionen um 50 % senken.

Der Luzerner Regierungsrat, Fabian Peter, hat in seinem Referat aufgezeigt, wie die kantonalen Klimaziele schrittweise erreicht werden können. Unter anderem durch den Einsatz von Clean-Tech auf dem Bauernhof und eine Umstellung in der Produktion. Dabei soll die Wertschöpfung der Landwirtschaft gesichert und der Übergang gefördert werden. Bei den Energiezielen sieht der Regierungsrat in den drei Quellen Hofdünger, Sonne und Wind grosse Potentiale, die die Landwirtschaft erschliessen kann. Allfällige Hürden will der Regierungsrat nach Möglichkeit helfen wegzuräumen.

Regierungsrat Fabian Peter sieht in den drei Energiequellen Hofdünger, Sonne und Wind grosse Potentiale für die Landwirtschaft.


Landwirtschaft ist Teil der Lösung für eine sichere Energieversorgung

Die Landwirtschaft hat grosse ungenutzte Potentiale zur Produktion erneuerbarer Energien, das sagte auch Martin Rufer, der Direktor des Schweizer Bauernverbandes. Die Landwirtschaft sei Teil der Lösung für eine sichere Energieversorgung. Er gab aber zu bedenken, dass insbesondere die Netzanschlusskosten der dezentralen Höfe und das Raumplanungsgesetzt Grenzen setzen.

Martin Rufer, der Direktor des Schweizer Bauernverbandes, weisst in seinem Referat auf die Chanen aber auch auf die limitierenden Einflussfaktoren hin.


Eindrückliche Zahlen

Oscar Küng rechnete vor. Mit der Energie aus der Schweizer Landwirtschaft könnten 2 Millionen Elektroautos betrieben werden. Die Landwirtschaft kann mit ihren grossen Dächern und der Biomasse einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Allein in Buttisholz könnten 50'000 m2 Photovoltaik auf den Scheunendächern montiert werden. Nebst Photovoltaikanlagen brauche es aber eine Vielzahl von auf sich abgestimmte Energiequellen und Lösungen für zum Beispiel Bandenergie und den saisonale Energieausgleich. Dabei kommt innovativen Biogasanlagen der nächsten Generation eine eigentliche Schlüsselrolle zu.


Buttisholz liegt im Epizentrum der Tierhaltung und ist somit prädestiniert für Biogasanlagen

Simon Bolli, Leiter Entwicklung vom Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten brachte es gleich zu Beginn seines Referates auf den Punkt. Nirgends in der Schweiz gibt es einen so hohen Anfall an Gülle und Mist wie im Rottal und rund um den Sempachersee. Er plädierte dafür dieses Potential vor der Haustüre zu nutzen. «Weg von klassischen organischen Reststoffen aus verarbeitender Industrie und Kommunen hin zu rein landwirtschaftlichen Inputmaterialien und Hofdüngern mit dem Ziel einer Maximierung der Klimaschutzleistungen.»


Buttisholz im Zentrum des Biomasse Hotspot. Link zur Studie weiter unten.


Sehr willkommene Nebeneffekte bei Biogasanlagen

Kommen Biogasanlagen zum Einsatz, so Bolli, werden die Methanimmissionen aus der Tierhaltung massiv reduziert. Zudem veredeln Biogasanlagen Gülle und Mist zu hochwertigem Dünger mit einem positiven Einfluss auf den Humusaufbau und die Stickstoffverfügbarkeit.


Simone Bolli von Ökostrom, dem Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten


Innovative Biogasanlagen sind Schlüsseltechnologien

Zum Abschluss des Abends zeigte Manuel Hebler vom Energie Hub Buttisholz auf, dass der grosse Zubau von Solaranlagen das nationale Stromverteilnetz rasch an die Belastungsgrenze bringen wird. Der nationale Ausbau des Verteilnetzes werde aber Jahrzehnte dauern. Daher komme nebst der lokalen Produktion auch der lokalen Verteilung und Speicherung von Energie ein grosse Bedeutung zu. Insbesondere der Einsatz von innovativen Biogasanlagen, die neben Strom auch Wasserstoff oder grünes Erdgas produzieren können, seien eine Schlüsseltechnologie für die Umsetzung der erfolgreichen Sektorenkopplung, der sicheren Energieversorgung und der Klima- respektive Energiewende.


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