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40 Interessierte am dritten Energie-Apéro

René Ziswiler

Am 28. Juni 2022 fand der dritte Energie Apéro in den Räumlichkeiten der Tschopp Holzindustrie AG statt. Das Themen-Setting Winterstrom Lücke und ZEV (Zusammenschluss für Eigenverbrauch) interessierte: Rund 40 Personen aus Gewerbe, Politik und Privat wollten wissen, wie der Winterstromlücke zu begegnen ist und wie ein ZEV erfolgreich umgesetzt werden kann.



Die Feierabendveranstaltung beleuchtete die Planung und Umsetzung von Photovoltaikprojekten. «Ohne einen rasch wachsenden Zubau von Photovoltaikanlagen ist die Energiewende bis 2035 nicht zu schaffen.» gab der Präsident Oscar Küng in seiner Begrüssungsansprache die Marschrichtung vor. Ziel des Abends sei einerseits die Potentiale aber auch die Hürden von Anlagen transparent zu machen. Gastgeber Daniel Tschopp zeigte in seinem kurzen Referat die grosse Bedeutung des Themas Energie für die wachsende Produktionstätigkeit der Tschopp Holzindustrie AG in Buttisholz auf. Industriebetriebe mit einem hohen Energiebedarf wurden vom Bund bereits vorinformiert, dass Engpässe in der Stromversorgung auch Abschaltungen der Produktionsanlagen bedeuten können. Entsprechend betonte Daniel Tschopp wie wichtig zukunftstaugliche Energielösungen sind, an denen das innovative Unternehmen konkret arbeitet.



Roman Schwarz, Ingenieur und Mitverfasser der Studie «Winterstrom Schweiz», zeigte in seinem Referat die theoretischen Grundlagen und die Relevanz der Photovoltaik als Bestandteil der Energiewende auf. Er unterstrich in seinen Ausführungen das oft unterschätzte Potential korrekt platzierter Photovoltaikanlagen in hochalpinen Gebieten und an Fassaden für die Energieproduktion im Winter. Gerade Fassadenanlagen könnten auch in Buttisholz in den Wintermonaten einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs im Winter leisten.



Wie produzierte elektrische Energie auch über Parzellengrenzen hinweg gemeinsam genutzt werden kann, zeigte Lukas Fleischli anhand umgesetzter Projekte auf. Beim Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ZEV können ganze Areale und Wohnquartiere als Gemeinschaft den örtlich produzierten Strom von Photovoltaikanlagen nutzen. Diese Lösung ist gerade für Gewerbebetriebe und die Landwirtschaft interessant – ist hier der Energiebedarf am Tag oft am höchsten.



Rechtsanwältin und Notarin Judith Andenmatten erklärte die rechtlichen Aspekte für den Aufbau und Betrieb dieser Zusammenschlüsse. In der Praxis werden auch Dachflächen durch Betreiber von PV-Anlagen gemietet. Diese Betreiber bauen die entsprechenden Anlagen und kümmern sich um den Betrieb. Mit dem Gebäudeeigentümer einigt man sich auf eine Vergütung für die Dachnutzung oder einen angepassten Energiepreis für den Strom vom Dach. Damit diese Zusammenarbeit auch aus juristischer Sicht reibungslos funktioniert, ist das Beachten einiger Details von entscheidender Wichtigkeit. Die ersten Praxiserfahrungen sind in der Branche nun vorhanden – und wurden den Anwesenden erklärt.

Das Podiumsgespräch und die Beantwortung von Fragen aus dem Publikum bildeten den Abschluss der Veranstaltung. Beim anschliessenden Apéro konnten sich die Anwesenden mit den ReferentInnen austauschen und untereinander diskutieren.


Der nächste Energie Apéro findet am 28. Oktober 2022 statt. Thema: Saisonale Speicherung und Power-to-X



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